Beni Hochuli

Einleitung:                

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Als Bestatter und Begleiter in der schweren Zeit erfahre ich viel über die Familie und aus dem Leben der Verstorbenen, 

weshalb ich mich auch ganz offen vorstellen möchte.

Geboren im Januar 1973 in der Zentralschweiz im oberen Suhrental

1 Sohn, Fionn-Gael geboren im Januar 2011

in einer tollen Beziehung mit meiner Traumpartnerin Carmen 

Werdegang:

Nach dem Tod meines Vaters lernte ich Schreiner und half nebenbei auf dem elterlichen Hof mit. Als meine Schwester diesen übernahm, entschloss ich mich nach dem Militärdienst, die Ausbildung zum Krankenpfleger AKP anzupacken und schloss diese mit Erfolg ab. Ich arbeitete in der allgemeinen Medizin in Thun, Nephrologie und Urologie im Inselspital. Neben meinem Aufstieg zur Pflegedienstleitung studierte ich Betriebswirtschaft und absolvierte eine höhere Managementausbildung. Ich leitete anschliessend mehrere Betriebe im Gesundheitswesen als Betriebsleiter und Direktor. Doch die Arbeit entfremdete mich; Management, eine Welt im Büro und Akten, Vetterliwirtschaft und Missgunst, Entscheide fällen zu müssen, welche nicht meiner moralischen Grundsätzen entsprachen. Ich war einfach zu bodenständig aufgewachsen, meine Bestrebung für Menschen da zu sein und körperlich zu arbeiten bekam zu wenig Platz. Nach einer kurzen Auszeit arbeitete ich selbständig im Bereich der Mikrobiologie, Infektiologie und der Bekämpfung von mikroskopischen Erregern.

2011 wurde ich Bestatter und übernahm die Firmen Emch&Dolder sowie Schmidbestattungen.

Leben:

Mit 16 Jahren verlor ich meinen Vati und später immer wieder Freunde und Kollegen. Der Tod begleitete mich auf dem Lebensweg, wie auch das Leben und der unbändige Drang danach. Ich war wohl als Junger ein richtiger "Luusbueb", und Spuren davon sind sicher bis heute noch spürbar. Obwohl ich immer wieder gute Beziehungen genoss, beschloss ich, nicht vor 40 zu heiraten. (Jetzt bin ich über 50 und bin es immer noch nicht, wobei meine Carmen in diesem Thema gefährlich werden könnte). In meiner vorherigen Beziehung wurde mir 2011 mein Sohn Fionn-Gael geschenkt, wir trennten uns bevor er ein Jahr alt war. Er lebt ca. 50% bei uns. Und ja, auch damals habe ich Windeln gewechselt ihn gepflegt wenn er krank war und gekuckt wie ein "Heftlimacher". Auch Väter können Arbeit und Nachwuchs unter einen Hut bringen.

Tiefe und Krankheit:

Wie vorhin geschrieben, trennten sich die Mutter von meinem Sohn und ich Ende 2011.

Es war die Zeit einer tiefen Lebenskrise, nicht unbedingt das Ende der Beziehung spielte hierbei eine Rolle, rückblickend meine berufliche Karriere im Management, wo ich meiner Ansicht nach zuviel Zeit von meinem Leben verwendet hatte und mich fragte: "Mensch Beni was tust du überhaupt?". Trotz der sehr schwierigen Zeit beschloss ich aber im Leben zu bleiben, mich voller Herz um meinen Sohn zu kümmern und mein Leben aufzuarbeiten, mich wieder auf meine Wurzeln zu besinnen um mit Freude zu leben. Die Übernahme des Bestattungsunternehmen war für mich ein unglaublicher Lichtschein, wieder etwas wirklich sinnvolles leisten zu dürfen.

Ende 2012 spürte ich, dass meine körperliche Gesundheit stetig schlechter wurde. Als ehemaliger Krankenpfleger konnte ich die eindrücklichen Symptome sehr gut einordnen. Auch wenn die Zeit drängte, ich konnte nicht zum Arzt, zuviel war noch zu tun. Natürlich spielte auch der Gedanken eine Rolle, den Krebs nicht zu überleben, so wollte ich noch einiges erledigen. Der Winter musste, sollte vorbeigehen, da ich mit düsteren Aussichten noch eine Woche Ferien mit meinem Sohn im Frühling 2013 im Tessin erleben wollte, -welche wir dann auch aus vollen Zügen genossen.

Gleichzeitig versuchte ich, mit noch bestmöglichem, intensivem Training meinen Körper auf das Bevorstehende vorzubereiten. Unmittelbar nach den Ferien ging ich zum Arzt und erhielt kurz darauf die erwartete Diagnose. Der Krebs erforderte im fortgeschrittenen Stadium eine heftige Chemotherapie. Ich hatte mich 2011 entschieden zu leben, und dies sollte sich jetzt nicht ändern. Trotz der Chemotherapie und Notoperationen führte ich meinen Betrieb mit meinem tollen Mitarbeiterteam weiter. Nach 6 Monaten waren meine körperlichen Ressourcen aufgebraucht, und auch die von den Onkologen verabreichten "Doping" Medikamente und Blutkonserven brachten ihre Wirkung nicht mehr. Ich war nun wirklich am Boden zerstört und konnte nicht mehr weiter als 50 Meter gehen....

.......Aber, ich hatte gesiegt, den Tumorherden ging es demnach um einiges schlechter als mir.......

.....einige meinten es sei meinem sturen "Grind" zu verdanken, dass ich noch da bin. Nun ich weiss es nicht, aber es existiert kein Foto von mir in dieser Zeit, auf welchem ich nicht lächelte...für mi Bueb.

Ein langwieriger Aufbauprozess begann. Durch hartes Training bin ich heute wieder in bester Form und konnte sogar 2014, nach einer letzten Operation, den StrongmanRun in Engelberg rennen. Natürlich kämpfte ich mich auch 2015, 2016 in Engelberg durch den Schlamm. Das Zwischenfazit 2025 sieht nicht viel anders aus: Immer wieder erfüllt vom unbändigen Drang mich in der Natur komplett zu verausgaben.....

Ich hatte vorher schon viel vom Leben begriffen, aber die Krankheit hat mich noch näher an das Leben und den Tod gebracht. Das neue Leben betrachte ich als Geschenk an meinen Sohn und mich und gibt mir die Aufgabe als Mensch zu handeln und zu wirken. Genau dies kann ich in meiner Arbeit, etwas bewirken und mich entfalten um zu helfen, entlasten und Menschen das zu geben, was sie in dunklen Tagen benötigen: Zeit....

Freizeit, Politik, Glauben:

Man findet mich in der Freizeit rennend, kletternd, kriechend und geniessend; in den Bergen, Sümpfen, Wäldern, an Bächen und hinter/über/unter Stock und Stein. Sport in der Wildnis gibt mir Kraft, die aussergewöhnlichen Leistungen zu erbringen, welche ich von einem Bestatter und Begleiter erwarte. 

Das Amt des Präsidenten der EVP Rüeggisberg habe ich aufgegeben, wie auch andere Ämter und habe mich komplett aus der Politik zurückgezogen. So bin ich ab und zu als Skilehrer in Schulen für kleine Knirpse tätig, oder als Aufpasser beim Schwimmen im See und alle Jahre wieder in Schulen als Samichlaus unterwegs, da es ja sonst keiner mehr macht.

Der Glaube gehört zu mir wie der Waldboden, auf dem ich so gerne stehe. Meine Überzeugung, dass das Leben nicht einfach endet, wird immer wieder durch Erlebtes und Gefühltes in meinem Beruf unterstrichen. Wie oft renne ich Abends in den Wald wo weit oben eine Marienkapelle steht oder noch weiter hoch zum Bergkreuz, um einfach mit denen zu reden die mich hören. Mit denen? Ja, für mich gibt es den Vater im Himmel und die Mutter Gottes. Ich gebe ihnen keine Namen, die Wirklichen werden mich hören. Zuviele Konflikte gibt es auf der Welt wegen Namen und Richtungen des Glaubens. Es spielt mir keine Rolle wie der Vater im Himmel genannt wird. Glaube ist ein Fundament und gibt einem den Auftrag mit Liebe zu Leben und Gutes zu vollbringen. Ich konzentriere mich in meinen Gebeten darauf. Ich respektiere jeden Menschen mit seinem Glauben.

Ich lebe inzwischen im wunderschönen Sensebezirk. Meine zweite Heimat. Der beste Freund von meinem Vater war ein Seisler, der Dialekt erinnert mich an Wärme, Sicherheit und schöne Stunden in meiner Kindheit und die Gegend ist unglaublich schön. Meine Partnerin Carmen und mein Sohn Fionn geben mir eine Familie die wundervoller nicht sein könnte.....

Ich bin daheim......

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